Advents-Überfall

Letzte Woche habe ich noch im Supermarkt gestanden und überlegt, ob ich wohl schon Spekulatius kaufen kann oder ob es nicht doch noch ein bisschen zu früh ist. Bis mir auf einmal auffiel, dass der nächste, jetzt gestrige, Sonntag ja schon der erste Advent ist. Huch, wann ist das denn passiert?

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Ebenfalls in der letzten Woche habe ich noch gedacht, ja, die Fletchers sind echt früh dran mit ihrer Weihnachts-Deko. Aber zum einen ist das England, zum anderen sind die alle schlicht und einfach weihnachts-verrückt. Und auch da ging mir auf einmal auf: Sooo früh dran sind sie ja gar nicht.

Ich bin damit aufgewachsen, dass frühestens in der Woche vor dem ersten Advent das Haus geschmückt und weihnachtlich dekoriert wird. Dass vor dem Totensonntag, welches der Sonntag vor dem ersten Adventssonntag ist, keine Weihnachts-Deko in’s Haus kommt. Die letzten Jahre hatte ich das immer im Kopf und habe bewusst geplant, am Samstag vor dem ersten Advent zu dekorieren. Dieses Mal hat mich die Erkenntnis, dass Totensonntag schon vorbei ist und der Advent jetzt wirklich unmittelbar vor der Tür steht, eher etwas überfallen. Ich hatte das wirklich so gar nicht auf dem Schirm. Es ist doch noch November und überhaupt, ich bin doch auch grade erst nach Bielefeld gezogen, da kann doch jetzt nicht schon Advent sein!? Dann ist ja quasi gefühlt auch übermorgen schon Weihnachten.

Merkwürdigerweise hatte ich aber sehr wohl auf dem Schirm, den Adventskalender, den ich im letzten Jahr für meine Eltern gestrickt und gebastelt hatte, wieder neu zu befüllen. Das habe ich also erledigt.

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Und bei dem Versuch, das Päckchen zur Post zu bringen (die dann leider schon geschlossen hatte), auch gleich mal dem Weihnachtsmarkt in Bielefeld einen Besuch abgestattet.

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Und dann hatte ich glücklicherweise das bisschen Advents- und Weihnachtsdeko, was ich besitze, bei einem meiner letzten Besuche zuhause schon mit nach Bielefeld genommen und konnte also ein bisschen was aufstellen.

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Wenig Vorlaufzeit, wenig Vorfreude – der erste Advent war auf einmal einfach da. Und eigentlich will ich auch überhaupt nicht, dass es schon so weit ist, denn das bedeutet auch, dass ich jetzt nur noch drei Wochen bei Arminia habe. Irgendwer hat da aber ganz mächtig an der Uhr gedreht, so fühlt es sich zumindest an.

Und da das Wetter auch wenig adventlich-weihnachtlich ist, habe ich den ersten Adventssonntag dann wenig feierlich, dafür aber sehr gemütlich verbracht. Den halben Tag mit Decke, Kaffee und Keksen im Schaukelstuhl gesessen und gelesen.

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Und Fußball geguckt und dabei gestrickt.

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Und somit – im Übrigen auch zum ersten Mal, seit ich in Bielefeld bin – einen ganzen Tag so verbracht, wie ich es mir in den letzten Wochen und Monaten in Trier ausgemalt hatte, als immer noch irgendetwas für die Uni zu tun war: Einfach mal gar nix getan. Sehr entspannend.

Überlegt habe ich, ob es in diesem Jahr „wieder“ einen Adventskalender auf dem Blog geben soll. Aber letztlich habe ich mir die Gedanken dazu auch zu spät gemacht und keine wirklich zündende Idee gehabt, die mich vollends überzeugt hat. Und einfach jeden Tag einen Beitrag rauszuhauen ohne, dass es einen roten Faden gibt, mich selbst damit unter Druck zu setzen, dass ich mir unbedingt was überlegen muss – dazu hatte ich dann keine Lust. Es gibt zu viele andere Dinge, die mir momentan Spaß machen und mit denen ich Zeit verbringe (oder auch vertrödele).

Ich habe mir aber fest vorgenommen, im Dezember wieder mehr zu bloggen. Für einen täglichen Post wird es nicht reichen, aber ich habe (mindestens) zwei weitere Serien, die ich gerne vorstellen möchte, ein Buch, das ich empfehlen möchte, weil es mir sehr gefallen hat, und ein paar andere Ideen, die schon länger im Kopf bzw. zum Teil auch schon als Entwurf in WordPress herum schwirren. Und ab und an teile ich vielleicht einfach mal ein Lied, einen Spruch oder ein Bild, der/das mich gerade begleitet und/oder zum Advent passt.