Was machst du eigentlich den ganzen Tag – 04/2017

Viele fragen sich vielleicht, was Studenten in den Semesterferien der vorlesungsfreien Zeit eigentlich so den ganzen Tag anstellen. WasMachstDuEigentlichDenGanzenTag eben. Frau Brüllen fragt das an jedem Fünften eines Monats. Wenn ich dran denke, mache ich mit. Noch mehr Tagebuch-Blogger gibt es dort zu finden. Und hier berichte ich jetzt von meinem Mittwoch.

Ich bin ja nicht nur (Vollzeit-)Studentin, sondern obendrein seit Januar auch noch Werkstudentin. Heißt, ich arbeite (aktuell so um die 22 Stunden pro Woche) in einem Unternehmen – und zwar genau in dem Bereich, in dem ich auch später gerne tätig sein möchte. Das ist natürlich ziemlich perfekt und ich freue mich immer noch sehr diese Stelle bekommen zu haben. Und Mittwochs ist einer der Tage, an denen ich in’s Büro gehe – auch und erst Recht in den Semesterferien.

Um kurz vor sechs wache ich das erste Mal auf – von alleine. Das ist mehr als ungewöhnlich für mich und kommt eigentlich so gut wie nie vor. Scheinbar ist mein Unterbewusstsein gut darauf getrimmt, dass heute Morgen alles pünktlich und flott laufen muss. Aber nicht gut genug, denn als ich das nächste Mal aufwache, ist es 6:48 Uhr. Alle Wecker, die in der Zwischenzeit versucht haben, mich aus dem Schlaf zu klingeln, habe ich entweder gekonnt ignoriert oder ausgestellt, ohne sie wirklich zu bemerken.

Jetzt muss es wirklich schnell gehen. Ich springe schnell in’s Bad und mache mich tagfein. Auf dem Weg dahin (so eine kleine Wohnung hat schon was für sich) rühre ich schon einmal das über Nacht eingeweichte Getreide mit Haferflocken, Rosinen und Sonnenblumenkernen zusammen und setze Wasser auf. Nach dem Besuch im Bad wird das Ganze noch mit Apfel, Banane und Joghurt vervollständigt und ausnahmsweise nicht sofort verschlungen, sondern in eine Dose umgefüllt. Für über Mittag mache ich mir noch zwei Scheiben Brot, packe dann schnell alles in meine Handtasche und mache mich auf den Weg zum Bahnhof.

Um neun Uhr steht heute nämlich eine Besprechung in Osnabrück an und um pünktlich dort zu sein, muss ich den Zug um 8.03 Uhr erwischen. Ich habe mich allerdings am Ende so sehr beeilt, dass ich vor dem Zug, der schon einmal aus Osnabrück kommt, am Bahnsteig bin.

Im Zug schreibe ich einige organisatorische WhatsApp-Nachrichten und Mails. Dann gibt’s das Müsli und den Rest der Fahrt lese ich. Im Moment bin ich viel im Zug unterwegs und nutze diese Zeit meistens als exklusive Lesezeit. So komme ich zwar immer noch nicht sonderlich schnell, aber zumindest stetig mit meinem Buch voran.

In Osnabrück ist es nur ein kurzer Fußweg vom Bahnhof zum Standort. Im Foyer treffe ich meine Münsteraner Kollegin/Vorgesetzte, die am anderen Ende von Münster wohnt und deswegen mit dem Auto gekommen ist. Die Besprechung mit den zwei Kolleginnen in Osnabrück dauert bis mittags. Dann gehen wir noch gemeinsam in der Kantine essen: Für mich gibt es überbackenen Feta mit Spinat in Blätterteig – da dürfen meine geschmierten Brote in der Tasche bleiben.

Nach dem Mittagessen fahren wir gemeinsam per Auto zurück nach Münster. Ziemlich genau um 14 Uhr sind wir wieder im Büro. Die dringendsten Sachen werden noch abgearbeitet und wir besprechen ein wenig, was aktuell wichtig ist und ansteht, da wir uns erst am Montag wieder sehen.

Ich verlasse das Gebäude um kurz vor fünf. Momentan arbeite ich wirklich viel, auch am Wochenende war ich einige Stunden „im Einsatz“. Aber aktuell habe ich die Zeit dafür und weiß, dass ich das auch flexibel zurückschrauben kann, wenn die Uni wieder mehr Zeit einfordert.

Es geht mit dem Bus nach Hause, da ich ja nicht mit dem Fahrrad zur Arbeit gekommen war. Weil es schon relativ spät ist, kommt der auch gut durch und ich bin eine knappe halbe Stunde später zuhause. Ich erledige einige Dinge am PC, davon viel ehrenamtliches – das fordert mich im Moment auch recht viel, aber ich mache auch nicht gerne halbe Dinge. Gründlichkeit braucht dann eben manchmal etwas mehr (Arbeits-)Zeit.

Weil ich es mir gestern schon vorgenommen habe, mache ich dann auch noch etwas Sport. Da ich erst in dieser Woche ein für mich passendes und vor allem gut gelegenes Sportangebot in Münster gefunden habe, behelfe ich mir seit einiger Zeit mit meiner Matte und Youtube-Videos. Das geht eigentlich auch ganz gut, nur heute nicht so. Wenn allerdings die Beine dauer-schwer sind und sich nach dem „Aufstieg“ in die dritte Etage wie Pudding anfühlen, aufgrund von Kurzatmigkeit durch Heuschnupfen und Asthma und damit einhergehender Unterversorgung mit Sauerstoff, war ja eigentlich zu erwarten, dass das auch beim Sport nicht besser ist. Aber ich kann so schlecht meine Vorhaben aufgeben.

Ich fahre das Programm also etwas zurück, aber immerhin habe ich mich etwas bewegt. Anschließend gibt’s eine heiße Dusche und dann Abendbrot: Meine Hasenbrote von heute Mittag, einen Rest Salat von gestern und Joghurt. Anschließend schnell der Abwasch, der zum Glück klein ausfällt, da die Küche ja heute kalt blieb. Jetzt, um 21:30 Uhr, tippe ich diesen Beitrag und dann werde ich mir noch eine Folge Downton Abbey gönnen. Ich habe da nämlich ein Strickprojekt, das dringend angefangen werden muss. Eine Folge kann ich vertreten, denn damit schaffe ich es immerhin trotzdem noch einigermaßen früh in’s Bett.