Gelesen – 09/2018

Mit sehr viel Verspätung kommt hier noch der Beitrag zu meiner September-Lektüre. Es waren der vierte sowie der fünfte und bis dato letzte Band aus der Reihe um Madame le Commissaire – obwohl mich die Bücher nicht so sehr gefesselt haben, brauchte ich im stressigen September irgendetwas zu lesen. Da war es am einfachsten, die Reihe einfach fortzusetzen.

Pierre Martin: Madame le Commissaire und das geheimnisvolle Bild
Knaur-Verlag

Wie der Titel schon erahnen lässt, ermittelt Isabelle Bonnet in diesem Band in der Kunst-Szene. Eigentlich nur aus Lust und Laune begleitet Bonnet ihren Freund Rouven Mardrinac in eine Galerie, in der er ein Gemälde von Matisse in Augenschein nehmen möchte, an dessen Kauf der Bürgermeister von Fragolin, Thierry Blès, interessiert ist. Mardrinac erkennt fast auf den ersten Blick, dass es sich bei dem Bild um eine Fälschung handelt und kein bisher unbekanntes Werk von Matisse. Interessanter ist jedoch die geheimnisvolle Botschaft, die sich bei einer Spezialuntersuchung des Gemäldes unter dem Kunstwerk verbirgt. Ein Hilferuf des Fälschers: Er sei entführt worden, werde gefangen gehalten und müsse für seine Entführer nun Werke herstellen, die diese für die Gemälde bekannter Künstler ausgeben.

Die alten Archiv-Fälle, mit denen Isabelle Bonnet sich in ihrem Sonderkommissariat in Fragolin für gewöhnlich beschäftigt, müssen warten. Denn jetzt muss sie sich zunächst einmal auf die Suche nach dem entführten Kunstfälscher machen.

Pierre Martin: Madame le Commissaire und die tote Nonne
Knaur-Verlag

Nicht einmal einen harmlosen Ausflug in einen botanischen Garten mit ihrer Pariser Freundin Jaqueline kann Isabelle Bonnet machen, ohne über eine Tote und einen neuen Fall zu stolpern. Dieses Mal handelt es sich um eine Nonne, die beim Pflücken von Heilkräutern einen steilen Abhang hinuntergestürzt ist – oder doch eher gestürzt wurde? Es dauert einige Zeit, bis Isabelle überhaupt die Identität der Nonne herausfinden kann, denn diese lebte in einem abgeschiedenen Kloster im Massif des Maures. Und naja, ganz nebenbei ist sie ja auch noch mit ihrem Privatleben beschäftigt, in dem nicht nur zwei Männer eine wichtige Rolle spielen, sondern ihr jetzt auch noch Spätfolgen des Bombenattentats, das sie in Paris überlebt hat, das Leben schwer machen.

Wenn die Reihe nicht nach diesem Band, zumindest für den Moment, enden würde, hätte ich nach dem fünften Fall aufgehört zu lesen. Die Reihe war mir ja eigentlich von Beginn an zu seicht, zu wenig spannend, zu durchsichtig und oberflächlich und in diesem Band nun tritt das alles noch deutlicher zu Tage. Zu viele Wiederholungen, zu starke Betonung von absoluten Nebensächlichkeiten und Banalitäten, zu wenig Identifikation mit den Personen, zu wenig echtes Krimi-Feeling. Das kann dann auch die Provence-Stimmung nicht mehr rausreißen.