Fünf Fragen am Fünften – Februar

Aktuell schwirren verschiedene Fragen-Kolumnen durch die Blogs der Welt (naja, die deutschsprachigen, jedenfalls). Da gibt es die 1000 Fragen an mich selbst, die der Zeitschrift FLOW entnommen sind, und die auf vielen Blogs in 20er-Päckchen wöchentlich beantwortet werden. Und es gibt die Fünf Fragen am Fünften, bei denen man, wie der Name schon sagt, am Monatsfünften (oder auch später noch) fünf Fragen beantwortet. Letztere Reihe ist mir zuerst begegnet und ist mir, ehrlich gesagt, auch ein wenig sympathischer – 20 Fragen sind schon eine Menge, jede Woche ist ganz schön oft und häufig blogge ich nicht öfter als wöchentlich, sodass sich womöglich hier Fragen an Fragen reihen würden.

Von der Art her ähneln sich die Fragen: Es geht im Grunde darum, etwas über die Menschen hinter den Blogs zu erfahren. Gedanken, Gefühle, große Entscheidungen oder fast nebensächliche Erfahrungen – die Fragen sind bunt gemischt und es ist tatsächlich sehr spannend zu lesen, wie verschiedene Personen dieselben Fragen auch völlig verschieden beantworten.

Ich habe mir also überlegt, vorausgesetzt ich denke dran, in diesem Jahr monatlich die Fünf Fragen am Fünften hier auf dem Blog zu beantworten, und so noch ein paar andere Einblicke zu geben, in meinen Alltag, mein Leben, meine Meinung, meine Einstellung. Die Fragen vom Januar habe ich schon verpasst, weil ich erst am Fünften auf die Aktion gestoßen bin. Vielleicht hole ich die noch einmal nach, denn die Fragen gefallen mir auch gut. Heute geht’s hier jetzt aber erst einmal mit der Februar-Ausgabe los.

1) Bist du morgens nach dem Aufwachen gleich richtig munter?

Es geht so. Ich bin absolut kein Morgenmensch und schlafe einfach für mein Leben gern. Oder wenn nicht schlafen, dann doch wenigstens noch gemütlich im warmen, kuschligen Bett liegen und lesen. Aufstehen, auch früh, ist mit mehreren Weckern durchaus zu schaffen (um kurz vor sechs klingelt hier in der Woche der erste – und weil ich es schon mehrfach geschafft habe, Wecker auszuschalten und weiterzuschlafen, gibt es eben mehrere, Radio, Handy und klassischer Wecker), aber gerne tue ich das wirklich nicht. Ich habe einen wirklich festen Schlaf und ohne Wecker werde ich von nichts wach: Da kann draußen die Welt untergehen, die Vögel lärmen, die Sonne in’s Zimmer scheinen: Ich schlafe. (Auch halb abgesoffen im Zelt, in einer Nacht mit Gewitter und Regen, und klatschnassem Schlafsack um die Füße sind mein Bruder und ich in einem Urlaub damals erst aufgewacht, als unser Vater uns morgens weckte.)

Ein klassischer Morgenmuffel bin ich aber nicht. Das Aufstehen selbst fällt mir zwar meistens wirklich schwer, aber wenn ich erst einmal in der Senkrechten bin, geht es eigentlich. Kaltes Wasser im Bad tut das Übrige und wenn ich dann am Frühstückstisch sitze, mit meinem Becher Tee und was zu essen, bin ich eigentlich auch recht wach. Ohne Frühstück geht allerdings nichts – dann hat man ja erst Recht keinen Grund aufzustehen.

2) Würdest du gern in die Zukunft blicken können?

Nein. Ich bin ein Mensch, der unheimlich viel (voraus-)plant und gerne alles kontrollieren können möchte. Da würde man jetzt zwar vielleicht annehmen, dass gerade so jemand gerne schon im Vorhinein wüsste, was die Zukunft (oder zumindest die nächste Zeit) so bringt. Aber das würde nur noch mehr Planung für mich bedeuten. Das hieße, dass mein Kopf gar nicht mehr stillstehen würde vor lauter „aber dann muss ich dafür das haben“ und „dann kann ich das so machen“ und „wie soll ich damit nur umgehen?“ undundund. In die Zukunft blicken heißt ja nicht, die Zukunft auch verändern und alles so hinbiegen können, wie es mir gut auskommt. (Und auch das würde ich nicht wollen.) Deswegen ist es manchmal auch einfach gut, wenn Dinge überraschend kommen und ich mir nicht vorher stunden- oder tagelang den Kopf darüber zerbrechen kann (muss). Und in die Zukunft blicken, um zu wissen, ob meine Pläne sich erfüllen und wie mein Leben in 10, 20, 30 Jahren aussieht? Dafür bin doch allein ich verantwortlich. Wenn ich Träume oder Pläne habe, arbeite ich daraufhin und tue, was ich kann. Und der Rest ergibt sich sowieso.

3) Bist du gern allein?

Ja. Ja? Vielleicht. Manchmal. Manchmal auch nicht. Sagen wir es mal so: Ich bin viel allein. Und ich kann gut allein sein. Obwohl – oder vielleicht gerade weil – ich aus einer in der heutigen Zeit schon groß zu nennenden Familie komme und mit drei Geschwistern aufgewachsen bin. Ich war schon immer viel allein und für mich, habe schon als Kind häufig stundenlang in meinem Zimmer gelesen oder gespielt. Ich bin aber auch ein Familienmensch, bin immer gerne mit meiner Familie zusammen – und brauche dann aber auch mal wieder Zeit für mich. Freunde, das war lange Zeit sehr schwierig. Ich bin niemand, der besonders schnell Anschluss findet, brauche in Gruppen, in denen ich niemanden kenne, immer recht lange zum „warm werden“; ich habe mich früher oft nicht wirklich zugehörig gefühlt und fand und finde es häufig immer noch schwer, auf andere Menschen zuzugehen (interessanter Weise ist das nur „privat“ so, Gruppenarbeit und Teamwork kann ich und bei der Arbeit oder mit einem Anlass mit anderen Menschen zu interagieren, fällt mir auch nicht schwer). Mittlerweile ist das ein wenig besser geworden und ich kann auch besser damit umgehen: Springe eher mal über meinen Schatten und akzeptiere gleichzeitig, dass ich eben so bin. Was aus all dem folgt: Ich kann gut allein sein und bin es häufig, genieße ein Wochenende zuhause mit all dem Trubel, der dazu gehört, oder einen Abend mit Freunden aber auch immer sehr.

4) Traust du dich, als Erste auf die Tanzfläche zu gehen?

Nun ja. Das schließt ein wenig an die vorherige Frage an. Ich würde nicht behaupten besonders gut tanzen zu können und nach dem, was ich in der Antwort auf die vorherige Frage über mein Verhalten in Gruppen und „social situations“ geschrieben habe, ahnt man vermutlich schon, dass ich nicht wahnsinnig gerne im Mittelpunkt stehe. Man wird mich also niemals alleine auf der Tanzfläche finden und folglich auch nicht als Erste. Was aber tatsächlich schon vorgekommen ist, dass ich als Teil einer Gruppe als eine der Ersten auf der Tanzfläche war. Da kommt es einfach nur drauf an, mit wem man befreundet ist.

5) Was war bisher die spontanste Aktion deines Lebens?

Siehe meine Antwort auf Frage 2: Planung und Kontrolle stehen bei mir ganz hoch im Kurs. Ich fürchte, ich bin kein sonderlich spontaner Mensch, deswegen fällt es mir schwer, mich an überhaupt irgendeine spontane Aktion zu erinnern. Ich bin definitiv nicht der Typ, der Hals über Kopf ein paar Sachen packt und ein Wochenende irgendwohin fährt. Für mich ist es schon spontan, wenn ich an einem Tag unter der Woche, an dem ich eigentlich am Schreibtisch sitzen wollte (müsste), knapp 1,5 Stunden Zug fahre, um eine knappe Stunde beim Kranzabhängen zu helfen. Mit nur wenigen Tagen Vorlaufzeit von Münster nach Osnabrück zu einem Konzert fahre. Oder am selben Tag meinen Essensplan ändere und etwas anderes (oder gar nicht) koche als geplant. So jemand bin ich nämlich. Also gibt’s hier nicht wirklich was spontan-verrücktes zu berichten.

Meinen Beitrag verlinke ich hier, wo auch die Antworten anderer Blogger auf die Fragen gesammelt werden.