90

Die Christusrose – bei uns in der Christus-Gemeinde wird sie gerne als Zeichen des Danks und der Anerkennung verschenkt und auch immer explizit so genannt. Auch heute wieder. Ein Zeichen der Liebe.

„Die Liebe hört niemals auf. […] Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei, aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ Der erste Korintherbrief 13,8 war der Lesungstext im heutigen Gottesdienst bei uns.

8. März. Weltfrauentag. Vor allem aber, auch wenn er selbst immer gern gesagt hat, dass er seinen Geburtstag mit den Frauen teilt, der Geburtstag meines Opas. 90 wäre er heute geworden. Wird er heute. Es ist ein Alter, eine Zahl, die er, glaube ich, gerne noch „geschafft“ hätte. Aber am Ende war es, denke ich, doch auch gut, dass es nicht mehr so gekommen ist.

„Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei, aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ Mein Konfirmationsspruch. Der mir damals (dieses Jahr immerhin 13 Jahre her) wohl gut gefiel, wenn ich mich auch nicht an konkrete Beweggründe für seine Wahl erinnern kann. Heute mag ich ihn nicht mehr besonders. Er ist mir zu „platt“, zu häufig gewählt und ausgesprochen, bei Konfirmationen und auch sonst. Heute kenne ich viele andere Verse, die mir mehr sagen oder bedeuten.

Heute, am 8. März, am Geburstag, war es trotzdem irgendwie besonders ihn zu hören. Wir haben uns zu einem gemütlichen Kaffeetrinken mit meiner, unserer Oma getroffen. Es gab seinen Lieblingskuchen und wir haben über ihn geredet und auch über ganz viel anderes. Es war schön. Schön, diesen Tag, den ersten Geburtstag ohne ihn, nicht zu ignorieren und ihn aber auch nicht in Trauer zu verbringen. Zu feiern, auch in der Passionszeit. Den Mann. Die Familie. Die Liebe. 90 Jahre.