Endlich. Seit gut drei Wochen wohne ich jetzt wirklich und wahrhaftig in Münster. Es hat alles seine Zeit gedauert, von der Zimmer- und Wohnungssuche bis zu dem Zeitpunkt, wo der Mietvertrag unterschrieben vorlag, und der gesamte Umzug war dann auch ein Prozess, der sich über einige Tage und fast auch Wochen hingezogen hat.So hatte ich das vorher noch nie gehabt und ich bin mir sicher, dass dieser eher langwierige Prozess durch die räumliche Nähe von Ibbenbüren und Münster verursacht wurde. In Trier und in Bielefeld brauchte ich zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Unterkunft. Und bei 400 km Entfernung packt man dann eben auch alles, was man mitnehmen will, auf einmal in’s Auto. Jetzt lief es eher so nach dem Motto, „jetzt nehme ich mal die Sachen mit und den Rest hole ich dann später“ und „später“ waren dann eben noch drei weitere, einzelne Fahrten.
Es hat sich also alles etwas gezogen und Uni und Arbeiten musste auch irgendwie immer noch dazwischen geschoben werden. Was nicht so leicht ist, wenn auch der Internet-Anschluss knapp vier Wochen auf sich warten lässt. Aber mittlerweile bin ich eingezogen und wirklich angekommen, auch wenn ich hier eine längere Liste von Dingen habe, die ich noch aufräumen/umräumen/neu sortieren möchte. Aber die Wohnung ist eingerichtet und ich fühle mich saumäßig wohl darin.
Wohnung ist eigentlich ein zu großes Wort für meine 25 Quadratmeter. Aber 1-Zimmer-Wohnung ist lang und umständlich und wer bestimmt, ab welcher Größe eine Wohnung eine Wohnung ist? Ich habe ein Schlaf-/Wohn-/Arbeitszimmer, ein Zimmer eben, in dem sich der Großteil des Lebens abspielt. Ich habe ein Badezimmer, mit Fenster (wichtig!) und Waschmaschine (praktisch!) und dem tollsten Duschvorhang. Ich habe eine Küche – eine Küchenzeile, aber mit allem, was man wirklich braucht, Herd, Kühlschrank mit Gefrierfach, genügend Stauraum. Dass die Küche gleichzeitig der Flur ist, ist unbedeutend, weil ich hier der einzige Bewohner bin, niemandem im Weg sein kann und niemand mir im Weg sein kann.
Es ist eher klein und überschaubar, das stimmt, aber es ist genau richtig für mich. Wenn ich darüber nachdenke, dann passt „My House“ aus dem Musical „Matilda“ eigentlich ziemlich gut auch auf mich und meine Situation.
It isn’t much, but it is enough for me.
Wer bestimmt schon, was groß ist? Was viel ist? Was wichtig ist? Ich bin froh, etwas gefunden zu haben. Ich fühle mich hier wohl. Für mich ist das wichtigste, dass ich wieder einen Ort habe, der meiner ist. Ich habe mein eigenes Reich. Ich wohne zentral, bin super schnell in der Stadt. Ich spare eine Menge Zeit jeden Tag, die vorher für Zugfahrten drauf ging, und die ich jetzt weitaus effektiver nutzen kann. Ich habe wieder meine eigenen Möbel um mich, meinen eigenen Haushalt, bin mein eigener Herr. Ich bin, das betone ich immer wieder, einfach weil es so ist, sehr gerne zuhause – aber es war mir jetzt dann doch wichtig, wieder mehr Selbstständigkeit zu haben und das geht eben vor allem über eine eigene Wohnung. Und das genieße ich sehr.
Und dann braucht die Wohnung gar nicht riesig zu sein. Die Einschränkungen, die es vielleicht gibt (kein Backofen, „nur“ zwei Herdplatten), mit denen kann ich gut leben. Ich habe hier alles, was ich brauche.
This roof keeps me dry when the rain falls.
This door helps to keep the cold at bay.
On this floor, I can stand on my own two feet.
On this chair, I can write my lessons.
On this pillow, I can dream my nights away.
And, this table, as you can see,
Well, it’s perfect for tea.
It isn’t much, but it is enough for me.
It isn’t much, but it is enough.
On these walls, I hang wonderful pictures.
Through this window, I can watch the seasons change.
By this lamp, I can read, and I am set free.
And when it’s cold outside, I feel no fear.
Even in the winter storms, I am warmed
By a small but stubborn fire,
And there is nowhere I would rather be.
Ich will mich nicht mit Miss Honey vergleichen. Aber Roald Dahl oder Tim Minchin, oder wer auch immer es war, der ihr diese Worte in den Mund gelegt hat, hat es da schon wirklich treffend beschrieben. Und außerdem kann man nie genug „Matilda“ in seinem Leben haben. In diesem Sinne: