Alles anders.

Zur Zeit werden hier in NRW Abiturklausuren geschrieben. Ich bin zwar durchaus froh, dass ich das hinter mir habe, aber dennoch weckt es einige Erinnerungen an diese Zeit vor vier Jahren, wenn Bruder 2 hier mit Lernsachen das Wohnzimmer bevölkert, beim Abendessen auf einmal über das BIP referiert oder sich morgens zur Klausur in die Schule verabschiedet. Vier Jahre liegt das Abitur bei mir zurück, eigentlich gar nicht so lange, aber es kommt mir doch wie eine Ewigkeit vor und als sei in der Zwischenzeit unheimlich viel passiert.

Und das ist es ja auch: Mittlerweile habe ich nicht nur mein Abiturzeugnis, sondern dahinter auch gleich den ersten Hochschulabschluss, die Bachelor-Urkunde, im Ordner abgeheftet. Ich habe sechs Monate lang zum ersten Mal in meinem Leben (unbezahlt) Vollzeit gearbeitet und dabei jede Menge schöne und lehrreiche Erfahrungen gemacht. Ich bin von zuhause ausgezogen, erst nach Trier und dann nach Bielefeld – und jetzt bin ich wieder zurück. Zuhause.

Irgendwo ist es komisch, nach Hause zurückzuziehen, wenn man mehr als drei Jahre schon von dort weg und völlig selbstständig war. Mit 23 Jahren noch (wieder) zuuhause wohnen? Die praktischen Gründe überwiegen dann aber doch alle anderen Bedenken und Gedanken. Ich muss schlicht ein halbes Jahr Zeit überbrücken, bis ich zum Wintersemester einen Master beginnen kann, und mag nicht öfter als unbedingt nötig umziehen müssen. Und zuhause zu wohnen spart noch dazu auch einfach jede Menge Geld.

Alles ist ein bisschen anders und vor allem habe ich ungewohnt viel Zeit vor der Hand, ohne Studium und ohne Praktikum. Und ich habe mir vorgenommen, die möglichst einigermaßen sinnvoll zu nutzen. Neben Haushaltsaufgaben, die ich vermehrt übernehme, bin ich momentan noch auf der Suche nach einer Möglichkeit, irgendwo aushilfsmäßig zu jobben. Außerdem plane ich, mich (wieder mehr) in der Kirchengemeinde und Kirchenmusik zu engagieren. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, wieder regelmäßig Klavier zu spielen und zu üben und an der Gitarre voranzukommen. Und dann gibt es da ja noch diesen Blog – ob Bloggen eine sinnvolle Zeitnutzung darstellt, darüber mag man streiten, aber ich finde schon. Zumindest kann es nicht schaden, wenn man beruflich in die Richtung Medien und Kommunikation geht, sich auch privat ein wenig mit Bloggen, Social Media und dem ganzen Rest auskennt.

Immer mal wieder denke ich darüber nach, wie ich den Blog und das Bloggen etwas professioneller gestalten könnte. Immer wieder stoße ich dann auch in Gedanken das Thema Self-Hosting an. Aber auch, wenn man für eine Domain und ein bisschen Webspace nicht viel Geld in die Hand nehmen muss, nehme ich doch immer wieder Abstand davon. Solange ich noch kein selbst verdientes, regelmäßiges Einkommen habe, sind Ausgaben für den Blog wirklich nicht oberste Priorität. Professionell kann ein Blog auch sein, wenn er bei WordPress oder vergleichbaren Seiten gehostet wird.

Ein viel größeres „Problem“ ist meine fehlende Kontinuität beim Bloggen und die fehlende Spezifizierung auf bestimmte Themen. Ich will meinen Blog nicht ausschließlich mit meinem persönlichen, privaten Geschwafel über Gott und die Welt füllen, sondern möchte ganz gerne irgendwo auch Interessantes mit Mehrwert bieten aus dem, grob gesagt, Themenbereich Medien. Mir schwebt eine gesunde Mischung vor aus Beiträgen wie diesem hier, der Teilnahme an Blog-Aktionen wie „12 von 12“ oder Blogparaden, und „Themen-Posts“. Aber das klingt in der Theorie einfacher als es ist.

Außerdem möchte ich Aussehen und Design ein wenig verändern. In den kommenden Tagen werde ich ein wenig herumspielen und ausprobieren. Ich habe gewisse Vorstellungen vor meinem inneren Auge und werde mal sehen müssen, ob und wie die sich umsetzen lassen. Alles wird anders, auch hier auf dem Blog, aber jetzt habe ich die Zeit.