Summer time

… and the living is easy.

Drei Wochen zuhause.  Das Haus hüten, das Haus lüften. Blumen gießen. Den Hasen füttern. Während die Familie im Urlaub ist. Urlaub zuhause.

It’s summer time and the living is easy.

Und dann noch länger bleiben als geplant, als die Familie zurückkommt. Denn es ist noch immer Sommer. Und wenn man bei 30 Grad schon eine Master-Arbeit schreiben muss, dann kann man sie auch im Schatten auf der Terasse schreiben. Und zwischendurch mal ein kleines kreatives Päuschen auf der Liege einlegen.

It’s summer time and the living is easy.

Master-Arbeit, Arbeiten, Wohnungssuche, Umzug organisieren. Das ist viel, viel auf einmal. Aber zuhause war doch alles ein wenig leichter. Mit wenigen Schritten aus dem Wohnzimmer und raus in den Garten. In’s Grüne (oder gelbe, was den Rasen betrifft). Tomaten- und Himbeerernte. Grillen. Sommer-Essen und das morgens, mittags und abends auf der Terasse. Mit einem Glas Wein und dem Außenlicht noch lange abends draußen sitzen und lesen.

It’s summer time and the living is easy.

Und die Familie hat auch Urlaubsstimmung mit zurückgebracht. So lange am Stück war ich schon lange nicht mehr zuhause. Aber dieses Mal war es einfach. Alle waren entspannt. Alle waren viel draußen. Gemeinsam kochen, gemeinsam essen, gemeinsam auf der Terasse sitzen und quatschen und Pläne machen für die nächsten Wochen, die auch nicht einfach werden.

It’s summer time and the living is easy.

Der Sommer war ja schon lange da, aber erst in den letzten drei Wochen habe ich ihn so richtig erlebt. Gelebt. Und dabei trotzdem jede Menge geschafft. Der Mietvertrag ist unterschrieben, die Arbeit nähert sich mit großen Schritten jetzt dann doch ihrem Ende.

It’s summer time and the living is easy.

Es ist nicht immer einfach. Aber wenn man an einem Freitagabend um halb acht heulend vor dem Laptop sitzt, weil man denkt, das Codierprogramm hat den Geist aufgegeben; einen die Mutter auf die Idee bringen muss, das Problem doch mal zu googlen und man dann feststellt, dass es doch gar kein Fehler des Programms ist, sondern einfach nur ein paar Häkchen falsch gesetzt sind; man dann vor Erleichterung noch drei Tränen mehr vergießt, obwohl man eigentlich überhaupt nicht der Typ dafür ist, weder vor Verzweiflung noch vor Erleichterung einfach loszuheulen; dann weiß man, dass einen die Master-Arbeit vielleicht doch mehr schlaucht, als man so dachte; dass man vielleicht mal wieder etwas viel auf einmal will; dass Erholung und Urlaub vielleicht doch mal ganz gut wären, aber in diesem Jahr nicht drin waren und auch nicht mehr drin sind; und dann ist es einfach so gut und schön, wenn da ein Nudelauflauf im Ofen steht, um den man sich nicht selbst kümmern musste (man hat am Tag davor für das Essen gesorgt) und den man in Gemeinschaft vernichten kann, bei der man auch mal auf andere Gedanken kommt als die Analyse qualitativer Leitfadeninterviews.

It’s summer time and the living is easy.

Von mir aus dürfte dieser Sommer ewig anhalten. Sommer zuhause. Sommer im Garten. Sommer alleine und Sommer in Gemeinschaft. Oder aber auch nicht. Denn im Herbst, im Oktober geht es weiter. Wird es spannend. Fängt was Neues an. Aber bis dahin steht noch jede Menge Arbeit. Und die fällt einfach leichter, wenn die Sonne scheint.

It’s summer time and the living is easy.