Das war 2017

Wie ein Blitz, so schnell ist dieses Jahr vergangen. Das denke ich zwar eigentlich am Ende eines jeden Jahres, aber 2017 war schon ganz besonders: Besonders schnell, besonders voll, besonders stressig und hektisch, aber auch besonders schön. Tatsächlich ist die Zeit in den letzten 12 Monaten gefühlt ganz besonders gerast – nur während meiner paar Urlaubstage im September und während des Makkum-Urlaubs in den Herbstferien hatte ich wirklich mal das Gefühl, im Hier und Jetzt zu sein, in den Tag hinein zu leben und die Zeit bewusst zu genießen, zu gestalten oder auch mal zu vertrödeln. Ein kurzer Blick zurück auf das, was 2017 so anstand.

Der Januar stand ganz im Zeichen des Umzugs nach Münster: Putzen, Möbel räumen und aufbauen, einräumen und einrichten – alles ein bisschen nach und nach, Schritt für Schritt und im laufenden Betrieb. Bis das Internet endlich da war, war der Monat schon fast rum. Ein bisschen habe ich deswegen immer noch zwischen Ibbenbüren und Münster gelebt, aber zum Semesterende war dann irgendwann mal alles fertig und gut. Der Semesterendspurt forderte mich und gleichzeitig begann ich den neuen Job, in dem ich mich aber sehr schnell sehr wohlfühlte und der mir großen Spaß machte und immer noch macht. Und ein bisschen Schnee gab es zu Beginn des Jahres auch.

Im Februar lief dann alles einfach weiter: Das Semester ging zu Ende, ein wenig war ich immer noch mit Einrichten beschäftigt und ich meldete – zum ersten Mal in meinem Leben – selbst einen neuen Hauptwohnsitz an. Tat aber gar nicht weh. Pünktlich zum Beginn der vorlesungsfreien Zeit wurde meine Mutter operiert und ich verbrachte noch einmal einige Zeit zuhause, um im Alltag zu unterstützen und Chauffeurdienste anzubieten.

Semesterferien? Von denen hatte ich im März nicht so richtig viel. Ich war viel unterwegs, nach Hause, zu Geburtstagsfeiern im Freundeskreis und in der Familie, nach Lengerich, wo ich irgendwie in einen Arbeitskreis zur Um- und Neugestaltung der kreiskirchlichen Website „reingerutscht“ war, und zur Arbeit an einem 24 Stunden Cycling-Event in Osnabrück – während draußen der Frühling ausbrach.

Im April war nicht nur Ostern, sondern auch noch das viel größere Highlight: Die Konfirmation von Bruder 3, die letzte in unserem Hause. Da wurde viel vorbereitet und geplant. Außerdem standen einige Bandproben, ebenfalls für die Konfirmationen, an, fuhr ich zum ersten Mal Tesla und das neue Semester begann.

Der Mai brachte einen Ausflug zur Maiwoche nach Osnabrück, außerdem viel (Gruppen-)Arbeit für die Uni, aber auch die beliebten langen Wochenenden, von denen wir eins als fast komplette Familie in Paris verbrachten. Das war zwar nicht gerade Erholung, erst recht nicht bei Temperaturen von über 30 Grad, aber dennoch sehr schön.

Auch im Juni stand ein Kurztrip an, ebenfalls bei wunderbarem Wetter: Ein Wochenende in Amsterdam, mit meiner Mutter und mit/bei Bruder 2. Außerdem verbrachte ich einen heißen Pfingstmontag beim ökumenischen Pfingstfest auf dem Domplatz in Münster, viel Zeit (jetzt regelmäßig 20 Stunden pro Woche) im Büro, aber auch einige Stunden zuhause im sommerlichen Garten.

Der Juli war vollgepackt und stressig. Die üblichen Semesterendspurts-Dinge, hier noch eine Präsentation, da noch eine Abgabe. Das Wetter war durchwachsen und das Gartenhaus bekam sein Dach gerade noch rechtzeitig vor dem nächsten Regen und Gewitter aufgesetzt. Wir feierten Sommerferiengottesdienst am Beach.

Ende Juli begannen die nächsten Semesterferien. Außer der Tatsache, dass ich nicht mehr zu Veranstaltungen in der Uni erscheinen musste, änderte sich aber auch im August nicht allzu viel. Einiges war noch zu tun und außerdem ging ich weiter arbeiten, inkl. einiger Presse- und Sponsoringtermine, die ich während des Urlaubs meiner Kollegin wahrnehmen durfte/musste. Auch meine Familie fuhr in Urlaub, Bruder 2 hütete das Haus. Mein Herd ging kaputt und ich kochte zwischenzeitlich mit nur noch einer Kochplatte, Socken- und Schachtelkranz-Geburtstage wurden gefeiert und ich legte mir endlich einen neuen Laptop zu, mit dem ich seither sehr glücklich bin.

Im September gab es dann auch für mich endlich mal einige freie Tage, die ich überwiegend zuhause verbrachte und die mit dem Reformationsfest in Tecklenburg endeten. Ich buk ungefähr drei Pflaumenkuchen, es war Kirmes, ich stellte mein bis dato größtes Strickprojekt fertig, wir feierten den 80. Geburtstag meiner Oma und schafften es kurz vor Ende noch schnell (im Regen) zu den Münsteraner Skulpturprojekten.

Genauso bunt ging es auch im Oktober weiter: Erntedank, es ging in Begleitung der Singschule zum Kinderchortag nach Dortmund, ich trug zum ersten (und vermutlich auch erst einmal letzten) Mal in meinem Leben ein Dirndl, und ging mit Beginn des neuen Semesters auch in einen neuen Chor, in dem wir für zwei Konzerte im Dezember das Weihnachtsoratorium probten, was unglaublich viel Spaß machte. In den Herbstferien verbrachte ich außerdem einige Tage mit der Familie im Urlaub in Makkum, was wunderschön und sehr erholsam war.

Der November hatte es in sich: Das Semester, das auf dem Papier so harmlos aussah und auch so begonnen hatte, forderte viel Arbeit, Einsatz und aufgrund verschiedener Gruppenarbeiten auch Koordinations- und Abstimmungsaufwand. Bei der Arbeit wurden die to do-Listen ebenfalls länger und es schlich sich die ein oder andere Überstunde ein. Geburtstage standen an, die ersten Vorbereitungen für Weihnachten, die Zeit, die ich für die Social Media-Kommunikation der Gemeinde aufwandte, wurde mehr – und der Schlaf immer weniger. Von Mitte November bis Weihnachten funktionierte ich mit fünf bis sechs Stunden Schlaf pro Nacht – eindeutig zu wenig, aber anders ging es irgendwie einfach nicht.

Und so ging es auch im Dezember weiter: Adventskonzert, Krimidinner, Advent, Weihnachtsfeiern bei der Arbeit, Referate, Weihnachtsmarktbesuche, mehrere Proben pro Woche und am Samstagnachmittag und schließlich die beiden Aufführungen des Weihnachtsoratoriums, Familiengeburtstage, Sprechstundentermine bei Professoren, Eye-Tracking, arbeiten. Am 21. Dezember kam ich nach Hause und war einfach ziemlich geschafft. Es folgte mein eigener 25. Geburtstag (ich hatte wirklich sehr viel Spaß und einen wunderschönen Tag mit Familie und Freunden) und dann endlich die Weihnachtsfeiertage: Spät in’s Bett, lange schlafen, Familienbesuch, Hausmusik, Singen in der Kirche, viel Essen, viele schöne Gespräche. Entspannung.

Die to do-Liste ist auch für die Weihnachtsferien lang, aber mein Akku ist ziemlich auf und vorgestern Abend hat es mich dann einfach mal ein wenig umgehauen. Die nächsten Tage, bis am 8. Januar alles wieder von vorne beginnt, werde ich also schauen, wie ich trotz der Dinge, die zu erledigen sind, auch ein bisschen auftanken kann für’s nächste Jahr.

Wie war 2017 also? Es war ein wirklich gutes Jahr. Auch, wenn es hier vielleicht jetzt ein wenig negativ klingt: Ich mag es, wenn es voll und bunt zugeht, wenn ich was zu tun habe, vielleicht auch das Gefühl habe gebraucht zu werden, meine Zeit und Energie für sinnvolle und notwendige Dinge einsetzen und mich engagieren kann. Der überwiegende Teil der Dinge, die mir meine Zeit „stehlen“, sind Dinge, die mir Spaß machen. 2017 war voll, ja, aber es war vor allem voll mit schönen Dingen: Mit viel Zeit mit der Familie, mit viel Zeit und schönen Erlebnissen mit Freunden, mit einem Studium, das mich (meistens) interessiert, mit einem Job und einem Ehrenamt, die mir Spaß machen, mit Hobbys, die mir wichtig sind. Es gab keine größeren Katastrophen, nichts unvorhergesehenes, keine schlimmen Krisen.

Ja, 2017 war ein gutes Jahr. Und wenn ich mir für 2018 etwas wünschen könnte, wäre es wohl, dass es möglichst genauso schön und bunt und abwechslungsreich weitergeht. Gerne mit etwas weniger Hektik und etwas mehr Zeit, zwischendurch mal kurz an- und innezuhalten. (Ich werde ja bloß meinen Master-Abschluss machen und mich auf Job-Suche begeben, was soll daran schon stressig sein?) Aber sonst? Sonst darf es gerne so weitergehen. Schön und bunt und voll und abwechslungsreich. Auf geht’s.